The Story of Grischa Ludwig
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Ausnahmesportler und Erfolgstrainer
Längst hat sich der Hausherr vom Schwantelhof in der Weltspitze fest etabliert!
(Hans-Peter Viemann). Nach seinen sportlichen Erfolgen in den letzten Jahren hat sich der Hausherr vom Schwantelhof in Bitz, Grischa Ludwig, längst an der Weltspitze der Reiner fest etabliert. Die Zugehörigkeit zur Elite-Klasse begann mit einem „Husarenritt“ vor zwölf Jahren. Mit dem bis dato größten Erfolg eines deutschen Westernreiters siegte der Schwabe im Sattel des Quarter-Horse-Hengstes As Smart As Charley auf der Americana in Augsburg in der NRHA-US-Reining-Open und grüßte als Bronze-Trophy-Champion. Im Jahr 2000 setzte er weitere Akzente: so verbuchte der einst 26-Jährige einen dreifachen Erfolg im italienischen NRHA-Derby. In der „Höhle des Löwen“, in Reggio Emilia, war Ludwig im Sattel von Nics Peppy Train sowohl im Go-round als auch im Limited-Derby und im großen Derby-Finale nicht zu bezwingen.
Weitere AQHA-, NRHA- und FEI-Erfolge, 2003: Europameister, Reined-Cowhorse-Futurity (FF Play My CD); 2004: 2 x AQHA-Europameister, Junior-Reining (Rooster Spoors) und Working-Cowhorse (FF Play My CD); 2005: Doppel-Europameister, SBH-Reining und Junior-Reining (Lil Ruf N Classy und Ruf Dun It); 2007: je 4 x Lawson-Bronze-Trophy-Champion und Reserve-Champion mit Cœur D Wright Stuff, zudem NRHA-World-Reserve-Champion; 2008: dritter Rang, NRHA-World-Open-Ranking… Bei den Weltreiterspielen der Fédération Equestre Internationale (FEI) war Ludwig dreimal mit von der Partie: 2002 in Jerez de la Frontera (Spanien) als Ersatzreiter, 2006 in Aachen war er viertplaziert mit dem Team und 2010 in Lexington (US-Bundesstaat Oklahoma) wurde er mit Rang fünf bester Europäer. Zweimal, in Kreuth 2001 (One Smart Pepolena) und in Bad Salzuflen 2004 (BH Is Dun), grüßte Grischa Ludwig als Deutscher Meister. Und beim kontinentalen Championat 2007 im französischen Mooslargue gewann er die Mannschafts-Goldmedaille.
Der im Januar 1974 in Stuttgart geborene Reiter bekam es schon als kleiner Bub mit Pferden zu tun. Auf dem elterlichen Hof in Stetten (Remstal), wo sein Vater Heinz-Dieter therapeutisches Reiten für Behinderte anbietet, lernte er den ordnungsgemäßen Umgang mit den Pferden. Zunächst aber hatte der Waldorfschüler mit der Reiterei nichts am Hut. Er sauste lieber mit seinem Rennrad durch das Schwabenländle. Begeistert war der Herr Papa zwar nicht von den sportlichen Ambitionen seines Sohnes, „aber mein Vater hat mich trotzdem unterstützt“, erzählt Grischa Ludwig. Bei einem Besuch auf der Americana sah der damals 16-jährige junge Mann einen Vierbeiner, der ihn zu der spontanen Aussage bewog: „Wenn wir ein solches Quarter Horse im Stall hätten, würde ich umsatteln und das Rennrad verkaufen.“ Dem Vater war’s nur Recht – und flugs stand ein Quarter Horse in der Box. Die Westernreiterei sollte sich noch heute über diesen Schritt freuen, denn in der Westernreiter-Szene ist Grischa Ludwig, der übrigens auch in der Leichtathletik auf den längeren Strecken eine gute Figur abgab, das Aushängeschild schlechthin – und zwar der Güteklasse 1A.
Seine Anerkennung hat sich die Frohnatur unter den Reinern hart erarbeiten müssen. Die Trainings-Einheiten bei Todd Arvidson, Karl McCuiston und Doug Milholland (den ganz „Großen“ in den USA) haben ihn geprägt und mit dazu beigetragen, dass er seinen eigenen Stil gefunden hat. Der heimatverbundene Professional ist ein Sportler mit Herz, der das Westernreiten im wahrsten Sinne des Wortes „lebt“. Grischa Ludwig ist durch einen immensen Fleiß und einer Gründlichkeit, die ihresgleichen sucht – einer Charaktereigenschaft die nichts zu wünschen übrig lässt – und nicht zuletzt durch eine gesunde Portion Ehrgeiz zu den Erfolgen und seinem Standing gekommen.
Nach seiner Zivildienstzeit zog Grischa Ludwig im Jahr 1996 auf die schwäbische Alb nach Bitz. Idyllisch, auf rund 900 Metern Höhe gelegen, gründeten der inzwischen sehr erfolgreiche Reiner zusammen mit der vielfach ausgebildeten, einst 29-jährigen Sylvia Maile ein eigenes Gestüt mit Ausbildungs-, Trainings- und Verkaufsstall. Mit Schwung und Elan, aber auch mit viel Arbeit sowie den Quarter Horses Pablo Quixote und dem mittlerweile schon zur Legende gewordenen Hengst Olena San Badger ging’s los. Bei dem Namen Olena San Badger kommt der eloquente Trainer ins Schwärmen: „Das Pferd kam roh und ungeritten nach Deutschland und wurde nur von mir trainiert. Außerdem war der Vierbeiner schon im Alter von vier Jahren der erfolgreichste American-Quarter-Horse-Association-Hengst der Welt in der Reining.“
Für einen Westerntrainer der Spitzenklasse ist es notwendig, mit möglichst vielen Pferden erfolgreich zu sein. Denn damit stellt er stets sein Können aufs Neue unter Beweism, und nur dann werden ihm gute Vierbeiner zur Verfügung gestellt. Der 38-Jährige ist ein Ausnahmetrainer, der zudem auch das richtige Gespür und Händchen sowie das bei Reitern mit ausschlaggebende Gefühl im „Hintern“ hat. Und dass der Westernreiter auf allen Reitsport-Veranstaltungen ein stets gern gesehener Gast ist, hört man jederzeit auf allen Turnieren. Viele renommierte Ställe und Pferdebesitzer lassen ihre Vierbeiner von Grischa Ludwig trainieren und vorstellen. Ein Beweis für sein Können, aber auch für den tadellosen Umgang des gesamten LQH-Teams mit den Pferden. „In Kürze wird sich einiges bei uns verändern“, freut sich der Cheftrainer vom Schwantelhof auf die nahe Zukunft. Denn mit der Fertigstellung der Reithalle und den neuen Stallungen wird sich sowohl „der Wohlfühleffekt für die Vierbeiner als auch die Arbeitsbedingungen für die Trainer verbessern“. Weiterhin vermerkt der Hausherr, dass zudem „die Tätigkeiten für unsere Angestellten und Helfer auf dem Hof enorm erleichtert werden“.
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